Stosswellenakupunktur

Stosswellengeräte werden bereits seit 1980 in der Medizin benutzt. Erste Anwendung fanden Stosswellen bei der Zertrümmerung von Nierensteinen. Hierbei werden die Stosswellen mit grosser Energie so in den Körper eingeleitet, dass sie an der Zielstelle, also dem Nierenstein, gebündelt auftreffen (fokussierte Stosswelle) und den Stein so langsam auflösen können. Die Geräte, die heute in der Orthopädie und auch für die Stosswellenakupunktur genutzt werden, arbeiten allerdings nach einem viel sichereren Verfahren. Hier werden Druckwellen mit sehr geringer Energie erzeugt, die sich genau wie Schallwellen radial ausbreiten (radiale Stosswelle) und nur ca. 2-4 cm in den Körper eindringen können. Innerhalb dieser geringen Eindringtiefe können die Druckwellen allerdings sehr viele angenehme Effekte auslösen. Zum einen stimulieren sie Akupunkturpunkte ausgesprochen effektiv, was uns bei der Stosswellenakupunktur zugute kommt, zum anderen regen sie aber auch die Durchblutung an, was bei Wundheilungsstörungen, muskulären Verspannungen oder auch für kosmetische Behandlungen sehr förderlich ist. So kann man mit Stosswellenbehandlungen zum Beispiel sehr gut Cellulite (Orangenhaut) behandeln.

Bei der Stosswellenakupunktur wird jeder Akupunkturpunkt für ca. 5 Sekunden behandelt, was die Behandlungszeit meist auf unter 5 Minuten verkürzt. Dabei können in einer Sitzung optimal Punkte auf dem Rücken mit Punkten auf der Körpervorderseite verbunden werden, was zum Beispiel bei den sehr wichtigen Shu-Mu- und Yuan-Shu-Techniken eine grosse Rolle spielt. Ausserdem entfällt der Einstich durch die Haut, wodurch die Akupunktur deutlich angenehmer wird. Der Patient spürt bestenfalls ein leicht unangenehmes Pochen auf der Haut und ein sogenanntes De-Qi-Gefühl in der Tiefe am Akupunkturpunkt, welches aber gewollt und für die gute Wirkung der Behandlung auch entscheidend ist. Der einzige Nachteil der Stosswellenakupunktur ist der hohe Anschaffungspreis der Geräte. Wenn der nicht wäre, würden diese Geräte vermutlich schon in den meisten Akupunkturpraxen stehen.

Wir bieten bei all unseren Behandlungen die Auswahl, ob unsere Patienten mit Nadeln oder mit Stosswelle akupunktiert werden wollen. Zur Stosswellenakupunktur gibt es bisher erst eine Handvoll Studien, die ihre gute Wirksamkeit belegen, da erst seit 2005 mit Stosswellengeräten akupunktiert wird. Abgesehen von der umfangreicheren Studienlage gibt es allerdings nur noch einen Grund zur Nadel zu greifen, nämlich an den Stellen im Körper, wo die Stosswellengeräte nicht einsetzbar sind, wie zum Beispiel am Ohr oder am Kopf.