Qualitätsmanagement

Die Psychotherapie ist ein hochwirksames Heilverfahren. Ca. 80% aller Patienten geben nach einer dreimonatigen Psychotherapie an, dass es ihnen merklich besser geht, als zu Therapiebeginn. Die Unterschiede zwischen einzelnen Psychotherapeuten sind dabei allerdings gross. So gibt es Therapeuten mit nahezu 100% Erfolg und andere, bei denen bereits nach dem ersten Monat die Hälfte der Patienten die Therapie wieder abgebrochen hat. Es stellt sich daher die Frage: Was macht einen Arzt oder Psychologen zu einem überdurchschnittlich guten Psychotherapeuten. Diese Frage wurde bereits vielfach, unter anderem von dem schwedischen Exzellenzforscher Anders Erickson untersucht und es ergaben sich sehr interessante Ergebnisse. Weder ein besonderes Talent, noch angeborene Empathie und auch keine langjährige Therapeutentätigkeit mit viel Erfahrung führen zu besseren Psychotherapien. Es ist sogar so, dass Psychotherapeuten mit wachsendem Lebensalter und zunehmender Erfahrung eher schlechter werden, vermutlich weil die Motivation stärker sinkt, als dass die Erfahrung steigt.

Wirklich gute Psychotherapeuten zeichnen sich dadurch aus, dass sie viel Energie in die eigene Fortbildung stecken. Sie lesen viele Bücher, machen Supervisionen und Intervisionen, besuchen Kongresse, machen Fortbildungen oder bilden selber aus. Sie machen also sehr viele Dinge, die Geld kosten und bei denen sie kein Geld verdienen, um die Behandlungsqualität für ihre Patienten zu verbessern.

In der Praxis Schwegler legen wir sehr viel Wert darauf uns stetig zu verbessern. So gibt es bei uns jede Woche Fortbildungen und Supervisionen, wir unterrichten über unser angegliedertes Fortbildungsinstitut für medizinische Hypnose andere Kollegen und wir gehen alle regelmässig auf die für uns wichtigsten Kongresse. All diese Dinge laufen für Sie im Verborgenen ab. Es gibt aber auch zwei Massnahmen, von denen Sie als Patienten direkt betroffen sind und die wir Ihnen daher an dieser Stelle kurz vorstellen und erläutern möchten.

1. Videoanalysen der Psychotherapeuten

Der Erfolg vieler Psychotherapien entscheidet sich bereits in der ersten Stunde. Nur wenn der Therapeut es schafft, eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung zum Patienten aufzubauen, im Patienten Hoffnung zu wecken und die Grundlage für ein sympathisches Miteinander herzustellen, wird die Therapie erfolgreich sein. Hierzu muss sich ein Therapeut sehr schnell auf ganz unterschiedliche Persönlichkeitsstrukturen, Krankheiten und Bedürfnise einstellen können und für jeden Patienten das passende Angebot in seinem „Werkzeugkasten“ haben.

Da Therapeuten mit Patienten alleine arbeiten und sich dabei selber nicht beobachten können, stellt die Reaktion des Patienten die einzige Informationsquelle für den Therapeuten dar, ob er gut arbeitet oder nicht. Wenn er nicht gut gearbeitet hat, dann ist die Therapie schon auf dem falschen Fuss gestartet und wird kaum zum bestmöglichen Ergebnis führen.

Daher möchten wir Sie um Erlaubnis bitten, Therapiegespräche, insbesondere das Erstgespräch, auf Video aufzeichnen zu dürfen. Die Kamera ist dabei auf den Therapeuten gerichtet, da es hierbei nicht um Supervision geht, sondern darum mit dem Therapeuten zusammen zu analysieren, was er im Gespräch gut macht und wo es noch Potential für weitere Verbesserung gibt. Diese Analysen sind für Therapeuten natürlich nicht immer angenehm. Wir wissen allerdings aus verschiedenen Forschungsstudien, dass diese Form der Fortbildung ausgesprochen wirkungsvoll ist und die Therapeuten daraus extrem viel über sich selbst und den bestmöglichen Umgang mit Patienten lernen können.

Selbstverständlich müssen wir nicht jedes Erstgespräch aufzeichnen und wenn Ihnen diese Aufzeichnung unangenehm ist, dann haben wir vollstes Verständnis dafür und werden darauf verzichten.

2. Evaluation der Therapiestunden durch die Patienten

Jeder Mensch hat seine ganz eigene Realität. So unterscheiden sich natürlich auch die Realitäten von Therapeuten und Patienten voneinander. Vielleicht hat der Therapeut das Gefühl eine sehr gute Therapiestunde geleitet zu haben, aber der Patient geht vollkommen unzufrieden nachhause, oder der Patient ist glücklich und zufrieden, aber der Therapeut fragt sich, ob er nicht noch viel mehr hätte tun müssen. Da Sie als Patient bei uns im Mittelpunkt stehen, möchten wir am Ende einer Stunde auch gerne von Ihnen wissen, wie Sie die Therapiestunde empfunden haben. Hierfür haben wir einen kleinen Evaluationsbogen entworfen, der sich innerhalb von 5 Sekunden mit nur drei Strichen beantworten lässt, dem Therapeuten aber einen guten Überblick geben kann, wie Sie die Stunde wahrgenommen haben und an welchen Punkten er in der nächsten Stunde noch etwas besser machen könnte.

Folgende drei Fragen möchten wir Ihnen gerne stellen:

I. Wie gut haben Sie sich in dieser Stunde bei Ihrem Therapeuten aufgehoben gefühlt? Fühlten Sie sich gut verstanden und wertgeschätzt?

Nein, gar nicht! ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ja, voll und ganz!

II. Waren die Art der heutigen Behandlung und die angewandte Methode, die der Therapeut für die heutige Sitzung gewählt hat, für Sie angemessen und nützlich?

Nein, gar nicht! --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ja, voll und ganz!

III. Waren sie insgesamt mit der heutigen Sitzung zufrieden?

Nein, gar nicht! --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ja, voll und ganz!

Dabei bitten wir Sie, auf jeder dieser Linien jeweils einen Längsstrich zu machen, um einschätzen zu können, wie wertvoll die heutige Stunde für Sie war. Selbstverständlich können Sie die Evaluation ablehnen, wenn es Ihnen zum Beispiel unangenehm ist, Ihren Therapeuten auf diese Weise zu beurteilen.