Bewegungstherapie

Wer rastet, der rostet!

Dieses Sprichwort gilt nicht nur für den Körper, sondern auch für die Psyche. Bewegungsmangel führt neben körperlichen Beschwerden häufig auch zu einer psychischen Unzufriedenheit bis hin zu Depressionen. So ist es nicht verwunderlich, dass körperliche Aktivität, wie zum Beispiel Ausdauersport, eine starke antidepressive Wirkung zeigen. Eine gross angelegte Studie des britischen öffentlichen Gesundheitssystems zeigte, dass drei mal pro Woche 20 Minuten Sport genauso effektiv gegen Depressionen wirkt, wie antidepressive Medikamente. Eine amerikanische Studie aus dem Jahr 2000 verglich die Wirkung von Sertralin, einem gut wirksamen Antidepressivum, mit einer Aerobic-Gruppe und kam zu dem Schluss, dass beides gleich wirkungsvoll war. Allerdings zeigten die Patienten aus der Sertralin-Gruppe nach 10 Monaten deutlich mehr Rückfälle, als die Patienten aus der Aerobic-Gruppe, so dass man hieraus schliessen könnte, dass Sport sogar nützlicher bei Depressionen ist, als antidepressive Tabletten.

Neben den vielen Vorteilen hat Sporttherapie allerdings auch einen gewichtigen Nachteil gegenüber Tabletten. Depressiven Patienten fehlt der Antrieb, um überhaupt mit Sport anzufangen. Eine Tablette jeden Tag zu nehmen ist deutlich einfacher, als eine halbe Stunde Fahrrad zu fahren. Hier möchten wir unseren Patienten ab sofort anbieten, den Besuch bei uns in der Praxis zu nutzen, um auch bei schlechtem Wetter und mit wenig Antrieb, eine halbe Stunde auf einem modernen Fahradergometer oder auf einem professionellen Laufband zu trainieren. Dieses Angebot gilt natürlich für alle Patienten und nicht nur für die mit Depressionen.